Grüner See: 4. Mai 1997

Seit dem Eistauchen im Februar, geisterte der "Grüne See" in meinem Kopf herum. Damals erzählte jemand, daß dieser See etwas ganz besonderes sein soll.
Ein Schmelzwassersee in der Steiermark bei Tragöß. Zu betauchen ist dieser See nur im Frühling, nach der Schneeschmelze. Zu allen anderen Jahreszeiten ist kaum Wasser vorhanden. Aber nun erwartete uns reinstes, klares, Gebirgseetauchen. Den kleinen Nachteil der tiefen Temperatur mußten wir entweder in Kauf nehmen, oder einen Trockentauchanzug verwenden.

Für mich, war das nach dem Karibikurlaub gleich ein Gewöhnen an das heimische Süß- und Kaltwasser. Kaltes Wasser hatte ich erst bei einem Segeltörn in Kroatien. Da hatten wir auch noch recht gefroren. Die Aussicht nach einer Woche Segeln in der Kälte, gleich wieder kaltes Wasser zu erleben freute mich zwar nicht sehr, aber ich wollte halt dort hin und so mußte ich ins kalte Wasser springen. Da ein Trockentauchanzug soviel wie ein Urlaub im Süden kostet, besitze ich nur einen "Halbtrockenen". In diesem Fall eher halb Naß.

Wir trafen uns in der Früh in der Quellenstraße beim Tauchprofi. Joachim, der Chef des Tauchgeschäfts, hatte diesen Ausflug organisiert. Wir luden den kleinen Anhänger voll mit Tauchflaschen und fuhren los. Die anderen Taucher fuhren mit dem eigenen Auto in die Steiermark.

Umziehen am Parkplatz

Auf dem nahen Parkplatz, waren außer uns noch einige andere Taucher. Wir zogen uns die Taucheranzüge beim Auto an. Von dort mußten wir zirka fünf Minuten bis zum See gehen.
 

flacher Einstieg 
Vorm Hochschwab liegt der Grüne See wie ein Juwel.
Der See führte leider nicht so viel Wasser wie erwartet. Zirka 4 Meter war schon sehr seicht. Normalerweise ruft kann man beim Tourismusbüro Tragöß an und erfragt den Wasserstand. Entweder war die Schneeschmelze in diesem Jahr nicht so stark ausgefallen, oder wir waren noch einige Wochenenden zu früh dran. Nun das konnten wir nun nicht mehr ändern.

Tauchen im seichten Wasser 
Beim Tauchen mußte man sehr aufpassen. Schon ein stärkerer Flossenschlag wirbelte viel Sediment vom Boden auf.

Das Wasser war schön sauber und glasklar aber nur drei bis vier Meter tief. Die Temperatur von acht Grad eigentlich nicht so arg wie befürchtet. Beim Eistauchen war es viel kälter gewesen.
 

Sedimentnebel
Wenn nun einige Taucher herumschwimmen und den Schlamm aufwirbeln sieht man nach kurzer Zeit gar nichts mehr. Am Schlimmsten ist es, wenn man mit den Flossen am Grund herumwirbelt. Es war trotzdem ein schöner Tauchgang. Ich blieb immerhin fünfunddreißig Minuten unter Wasser.

klares Wasser

Zu sehen gab es halt der Gegend entsprechend wenig. Einige Regenbogen- und Lachsforellen. Am witzigsten waren aber die Enten von unten. Man sieht nur die Beine wirbeln. Ich hatte jedoch keine Chance mich unter Wasser anzuschleichen.


Forelle 
Die vermutlich einzige Forelle.

Nach diesem Tauchgang waren wir recht durchgekühlt. Wir gingen in das nahe Seerestaurant zum Aufwärmen und ein Mittagessen. Als wir mit dem Essen fertig waren, hatte keiner mehr Lust auf einen zweiten Tauchgang. Obwohl wir noch gefüllte Preßluftflaschen im Anhänger hatten. Na gut, ich hatte eigentlich auch alles gesehen, und die Aussicht in den nassen Neoprenanzug zu schlüpfen begeisterte mich nicht.
Am Rückweg stoppten wir noch kurz vor Wien um beim Heurigen und einigen Achterln etwas Taucherlatein auszutauschen.

Alle Fotos wurden mit einer FUJI Wegwerf Unterwasser-Kamera gemacht. Diese Kameras funktionieren nur bis drei Meter Tiefe. Darunter blockiert der Verschluß. Die Kamera bleibt aber dicht. (Bisher zumindestens)


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