M78 Kroatien-Törn: FREE September 2005
Donnerstag, 8.9.2005 Split - Drvenik (Otok DRVENIK VELI)
"Na so einen sportlichen Segeltörn habe ich noch nie erlebt." dachte ich, als wir wieder einmal um halb acht Uhr im Laufdress an Land gingen.
Diesmal hatten wir die Möglichkeit eben am Ufer entlang zu laufen. Eine schöne Asphaltstrasse führte an Hafen entlang zu einigen Hotels. Dann wechselte der Weg zu einer Schotterstrasse und schließlich zu einem schmalen Fußweg. Nach fünfundzwanzig Minuten standen wir am Ende aller Wege. Wir drehten um und dachten: "Ein Tag mit einem leichten und langsamen Lauf schadet nicht".
Kurz bevor wir wieder in die Stadt kamen, sahen wir einen Weg über eine kleine Anhöhe, der eine Abkürzung sein musste. Etwas übermütig meinte Reinhard: "Was ist? Nehmen wir die Abkürzung?" "Na klar!" antwortete ich, "Diese kleine Steigung kann uns ja nicht abschrecken." So gab ein Wort das andere. Und da Keiner zurückstecken wollte, packten wir die Steigung an. Alfred protestierte zwar leicht, als er meinte: "Ihr seids ja total verrückt" kam aber auch mit. So kamen wir noch zu einer Aussicht über Milna und etlichen Stufen.
Nach dem Lauf genossen wir die Vorzüge einer Marina: warme Duschen, richtige Toiletten und ein guter Kaffee.
Frisch und richtig wach meldete sich der Frühstückshunger.
In der Kombüse unter Deck brutzelten bald die Ham and Eggs in der Pfanne. So lässt sich's leben: Nach einem kleinen Training am Morgen ein genüssliches Frühstück.
Als wir um elf Uhr ablegen wollten, gab es eine kleine Verzögerung, da sich ein Motorboot mit der Schraube in unserer Mooring Leine verhängte. Die Motorboot Crew hatte da noch Glück im Unglück. Die Leine wickelte sich nicht um die Schiffschraube, so dass sie nach kurzer Zeit weiterfahren konnten.
Um elf Uhr siebzehn legten wir endlich ab. Vorbei an Fischerbooten und einer schmucken Yacht geht's hinaus aufs Meer. Reinhard schwärmte schon den ganzen Vormittag von diesem Holzschiff, das zum Verkauf angeboten war. An der Reling hing ein Schild auf dem "For SALE" stand. Preis war keiner angegeben. Soweit man von Außen sehen konnte, war es ein sehr schön ausgestattetes Holz Segelschiff.
Bei wenig Wind fuhren wir unter Maschine und zeitweiligem Hilfsegel nach SPLIT.
Nach drei Stunden tauchte die Skyline von SPLIT auf. SPLIT ist eine der größeren Städte in dieser Provinz. Split hat einem Hafen wo sehr viele große Fähren anlegen, sowie einen Flughafen in der Nähe.
Um halb drei Uhr legten wir in der Marina SPLIT am Gästesteg an.
Neben den Yachten die hier fest gemacht hatten, war die FREE, mit einundvierzig Fuß, ein winziges Segelboot.
Da das Zentrum ein gutes Stück von der Marina entfernt ist, gibt es ein relativ günstiges Bootshuttle zwischen der Marina und dem Stadtzentrum.
In Split war, gleich an dem Kai, wo uns das Taxiboot an Land ließ, ein Bootszubehör Geschäft. Dort bekamen wir endlich die Ersatzlampe für unser Positionslicht.
Da wir nicht in SPLIT bleiben wollten, hatten wir uns eine Stunde Zeit gegeben, um einzukaufen, ein Bier zu trinken und etwas Sightseeing zu betreiben.
Direkt an Meer war eine Promenade mit unzähligen Lokalen. Franz und ich waren faul. Wir setzten uns in eines der Lokale und aßen ein Eis.
Alfred und Reinhard wollten Souvenirs einkaufen und in die Nebengassen schauen.
Hinter der Uferpromenade waren viele hohe, schmale Gassen mit vielen kleinen Souvenirläden.
Nach einer Stunde wurden wir vom Taxiboot abgeholt und fuhren in die Marina zurück.
Wir wollten noch ein Stück weiter Fahren. Um vier Uhr verließen wir SPLIT und fuhren weiter nach DRVENIK VELI.
Um halb sieben erreichten wir DRVENIK VELI. Die Bucht war sehr tief. An den meisten Stellen hatten wir mehr als vierzehn Meter Wassertiefe. Dort wo das Wasser seichter war, ankerten bereits andere Yachten. Genau in der Mitte der Bucht ankerten eine Gruppe tschechischer Yachten. Die Segler waren teilweise sehr betrunken und machten einen Höllenlärm.
Wir drehten ein paar Runden in der Bucht und hängten uns dann mit dem Heck an eine unbenutzte Kaimauer. Direkt an der Mauer war das Wasser zu seicht. Wir mussten daher einen möglichst großen Abstand zur Mauer halten. Dieses Manöver gelang mit Hilfe der Crew einer Nachbar Yacht, ohne dass Einer ins Wasser fiel.
Nach den Spaghetti mir Gemüse und Thunfisch Sugo die Alfred kochte, gingen wir in ein angrenzendes Gasthaus auf einen Nachtisch. Das war ein angenehmes Lokal wo wir im zweiten Stock auf der Terrasse saßen und dem Treiben in der Bucht zusehen konnten.
Ein Mann von den Tschechen torkelte am Ufer mit einem halb aufgeblasenen Schlauchboot herum. Andere badeten und grölten noch im Wasser. Später kam eine Fähre und die Yachten, welche am Fähranleger hängten mussten sich einen Ankerplatz in der vollen Bucht suchen. Die Tschechen ankerten genau im Fahrweg der Fähre und mussten auch woanders hin.
So verbrachten wir den Abend und beobachteten die "Äktschn" bei ein paar Gläsern Rotwein.