Kroatien-Törn: CARINE Mai 2005
Freitag, 6.5.2005 Zadar:
Nachdem es in der Nacht öfters regnete und auch richtig schüttete, war der Morgen ganz friedlich. Kein Wind wehte, nur hin und wieder regnete es etwas.
Wir fuhren wieder einmal mit dem Motor in nördlicher Richtung. Als wir Sestruni umrundeten, frischte der Wind wieder etwas auf. Diese Wetterlage hatte ich schon oft in der Adria erlebt: "In der Früh Windstille, dann ab zehn Uhr, langsam immer mehr Wind bis zirka Vier am Nachmittag und dann wieder Windstill bis zum nächsten Tag."
Als der Wind zehn Knoten erreicht hatte, fragte Ernstl: "Wollt ihr das letzte Stück bis Zadar segeln? Wir haben noch genügend Zeit" "Mich brauchst du nicht fragen" antwortete ich. "Ich will immer segeln wenn es geht. Das ist ja ein Segeltörn und keine Kreuzfahrt."
Wir setzten die Segel und segelten langsam Richtung ZADAR.
Über dem Velebit Gebirge baute sich langsam eine Wolkenwand auf. "Das gefällt mir gar nicht" sagte der Skipper, "Da hinten steht eine BORA-Walze. Die entsteht, wenn kalte Luft über die Berge schwappt." erklärte er. "Dann strömt die Luftmasse das Gebirge hinunter und erzeugt den gefürchteten BORA Wind."
Ich hatte so etwas schon einmal im KVARNER erlebt, da wechselte das Wetter innerhalb von Sekunden. Darum beschlossen wir, das Meer und die Wolken im Auge zu behalten. Etwas mehr Wind konnten wir gebrauchen, aber keinen Sturm.
Der Wind frischte tatsächlich auf. Er wurde jedoch kein Sturm, sondern stärkerer Segelwind. Wir segelten einen angenehmen raumen Kurs, so dass wir trotz Böen bis zwanzig Knoten ruhig Segeln konnten. So hatten wir noch einen erinnerungswürdigen Abschluss dieses Segeltörns.
Als wir vor ZADAR waren, überlegten wir noch kurz, ob wir noch eine Stunde weiter segeln wollten, ließen das aber bleiben. Wir bargen die Segel und fuhren in die Stadtmarina ZADAR unserem Ausgangspunkt der Reise zurück.
Nachdem wir das Schiff wieder sicher am "ECKERSTEG" vertäut hatten, besprachen wir das weitere Vorgehen: "Wir packen am Besten gleich alles ein, damit das Schiff bis auf das nötigste für die Nacht leer ist." erklärte Ernstl. "Dann übergeben wir das Schiff noch heute und können Morgen zeitig in der Früh Heim fahren."
Ohne Eile packten wir unser Zeug zusammen. Putzen mussten wir das Schiff nicht, da die Endreinigung in der Chartergebühr inkludiert war.
Am Abend besuchten wir dasselbe Restaurant, wie am ersten Tag. Ansonsten hatten wir uns nur an Bord verpflegt. Die letzte Nacht war recht laut, da nahe der Marina eine Disco bis vier Uhr früh extrem laute Livemusik brachte.