Peter' s Geburtstagstörn: Juli 1996
Mittwoch 24. 7. 1996 Luca Budava
"Auf diesem Schiff vergeht wohl kein Tag ohne dass etwas kaputt geht" dachte ich, als ich, noch im Halbschlaf, Peter sagen hörte: "Heute funktioniert der Kühlschrank nicht." Der Kühlschrank funktionierte schon, nur die Batterien waren schon zu schwach um den Kompressor anzutreiben. Wir füllten zwar Wasser nach, verbessern konnten wir aber dadurch nichts. Nun lief der Kühlschrank nur mehr bei laufender Maschine. Zum Glück ließen sich die Motoren noch starten. Bei dieser Gelegenheit kontrollierten wir auch den Ölstand und Peter justierte die Standgaseinstellung des Backbordmotors damit er nicht immer abstirbt.
Unser Nachbar Oblasser sorgte zusätzlich für Aufregung. Er hatte sein Schiff so vertäut, dass sein Rumpf an unser Heck schlug. Seine Crew tat aber nicht das Geringste um diese Situation zu beenden. Als wir sagten dass sie endlich etwas tun sollten, dann schauten sie nur dumm. Der Skipper selbst meinte nur: "verholt euch halt ein Stück nach vorne. Mein Anker der hält eh."
Um halb elf legten wir endlich ab. Bei mäßigem Wind aus Süd-Ost setzten wir die Segel und überquerten den KVARNER. Unser Ziel war Luca BUDAVA wo wir Peters Geburtstag mit einem großen Grillfest feiern wollten.
Um vier Uhr erreichten wir Luca BUDAVA, eine gut geschützte Bucht wo Muschelzucht betrieben wird. Laut Wetterfax war mit dem Durchzug einer Kaltfront zu rechnen.
Peter hatte ein Notebook und einen Kurzwellenempfänger mit an Bord gebracht. Mit einer speziellen Software konnten wir daher die Wetterfaxe des deutschen Wetterdienstes empfangen und auswerten.
Wir gaben uns deshalb besondere Mühe unsere Schiffe sicher zu verankern. Zusätzlich sicherten wir die Boote mit drei Landleinen. Dies hatte auch noch den Vorteil, dass wir mit den Dingis wie mit einer Fähre übersetzen konnten.
Peter sang: "don't pay the ferryman" dazu.
Das Wasser war nur cirka drei bis vier Meter tief. Da konnte sich das Wasser gut erwärmen. Wir nützten das um ausgiebig zu schwimmen. Sogar Phillip, der normalerweise nie ins Wasser geht, schwamm eine Runde.
Nun schwärmten einige aus, um Holz für den Grill und das Lagerfeuer zu sammeln. Nach einer Stunde hatten wir das umliegende Buschwerk vom dürren Holz gesäubert und einen ansehnlichen Holzstoß beisammen. Andi baute einen Grill, Bernhard und ich zerkleinerten die Äste.
Der Fährdienst hatte sich inzwischen eingependelt, so dass die Vorräte bald alle an Land waren.
Andi war unser Grillmeister, ich ein Grillhelfer. Wir ließen das Feuer etwas abbrennen und schon lag die erste Runde Koteletts am Grill. Es war wirklich an alles gedacht. Verschiedene Salate, Brot Zwiebelsenf, Ketchup Rotwein und Bier machten den Grillabend perfekt. Zum Abschluss grillte Andi noch Schweinsmedailions.
Nachdem alle satt waren kam der romantische Teil des Abends. Mit etwas Glut vom Grill wurde das Lagerfeuer entzunden. Levi und Gerhard spielten auf Ihren Gitarren und Peters Keyboard welches auch mit Batterien funktionierte. Später brachten Bernhard und Franz die Geburtstagstorte, welche wir am Nachmittag gebacken hatten. Sie war leider nicht ganz aufgegangen, da das Gas auf der Route du The ausging und die halbfertige Torte zur Casablanca wechseln musste.
Spät in der Nacht begann es dann leicht zu regnen. Wir räumten daraufhin unser Zeug zusammen und wechselten auf unsere Schiffe. Die übrig gebliebenen Koteletts konnten wir noch am nächsten Tag essen. So nach und nach gingen die einzelnen Crewmitglieder in ihre Kojen.
Bernhard, Franz, Paul, Monika und ich blieben noch auf der Casablanca und diskutierten noch recht angeregt und vor allem angeheitert übers Segeln, Gott, Geld und die Welt.