Kroatien-Törn: INPEBOLE Mai 2004
Mittwoch, 12.5.2004 SUSAK - LOSINJ:
Um halb neun Uhr fahren wir los. Das Meer ist spiegelglatt. Kein Lüftchen rührt sich. Es bleibt nichts anderes als mit dem Motor zu fahren.
Wir wollen nach SUSAK.
Nach zwei Stunden Fahrt mit dem Motor kommt etwas Rückenwind mit ca. drei Knoten auf. Eine Yacht in der Nähe setzt den Spinnaker.
Dann sagt Ernst: "Wir haben ja einen Blister mit. Den könnten wir jetzt aufziehen." Das ist ein Wort. Schnell ist das Segel an Deck. Ernst und Werner sortieren die drei Spitzen und machen das Segel klar. Bei dem schwachen Wind ist das Setzen des Blisters kein Problem.
Ein Blister ist wie ein Spinnaker, ein buntes leichtes Segel, mit vielen Quadratmetern. Der wesentliche Unterschied ist, dass der Blister wie eine Genua (grosses Vorsegel) am Bug befestigt ist. Der Spinnaker wird fliegend mit dem sog. Spinnakerbaum gefahren.
Vor dem Wind kann ein Schiff theoretisch maximal so schnell fahren wie der Wind bläst. Praktisch fahren wir mit zwei Knoten etwas langsamer. So kommen wir doch ein ganzes Stück voran. Vor Susak schläft der Wind wieder ein.
Wir bergen das Segel und fahren das letzte Stück mit dem Motor.
Das Anlegen in SUSAK ist immer mit etwas Glück verbunden. Der Hafen bietet Platz für maximal sechs bis acht Yachten. Schätzungsweise vier bis fünf Boote können mit Buganker und Heckleine im inneren Bereich liegen.
Diese Plätze sind normalerweise immer belegt.
Dann können noch je nach Größe, zwei bis drei Yachten an der Kaimauer längseits gehen.
Auch wir finden da noch Platz. Eine Yacht hängt bereits längseits. Da die Welt bekanntlich sehr klein ist, handelt es sich bei der anderen Crew um gute Bekannte von Werner, bzw. Werner's Eltern.
SUSAK unterscheidet sich von den übrigen kroatischen Inseln dadurch, dass sie komplett aus Löß besteht. Es wächst ein guter Wein und eine kleine Bambus Art.
Ich war schon einige Male in Susak. Deshalb beteilige ich mich nicht an der Inselbesichtigung, sondern ziehe mein Laufgewand an. Es gibt eine sehr schöne Inselrunde. Diese führt am Friedhof vorbei zum Leuchtturm, den höchsten Punkt der Insel, und durch einen steilen Einschnitt im Löß zurück. Eine schöne dreissig Minuten Runde.
Ernst, Peter, Werner und Wolfgang gehen durch den Unterort zum Oberort. Es gibt beim Hafen einen kleinen Ort mit Post, Supermarkt und einige Lokale. Dann führt ein Weg durch schmale Gassen und über eine Steintreppe nach oben zu einem höheren Plateu der Insel.
Oben angekommen erwartet die wackeren Wanderer ein toller Ausblick. Die Badebucht und der kleine Hafen sind zu sehen.
Dahinter die Insel Male Sakrane und Losinj.
Im oberen Ortsteil gibt es außer alten Steinhäusern noch eine Kirche und den Friedhof zu sehen.
Die Insel schaut von der Ferne wie eine Schachtel aus. Das heißt, sie ist oben eher flach. Hinter dem Dorf sind überall Weingärten. Der Wein gedeiht auf dem Lößboden auch sehr gut. (Wachau!)
Nachdem ich von meinem Lauf um und über die Insel zurückkomme, dusche ich noch an Bord. Die anderen sind noch nicht zurück. Ich beschließe in einem der Lokale bei einem Bierchen auf die Mannschaft zu warten. Auf dem Weg zu den Mistkübeln, ich habe gleich den ganzen Müll mit, begegne ich auch schon unserer Crew.
Wir trinken alle noch ein Bier bevor es weiter geht.
Aus einiger Entfernung kann man sehr schön die beiden Dörfer sehen.
Wir bleiben nicht über Nacht auf Susak. Bei der Einfahrt nach Male Losinj liegt links noch eine große geschützte Bucht. Dort wollen wir übernachten. Morgen müssen wir schon um neun Uhr bei der Drehbrücke von Male Losinj sein.
Da ist es besser, wenn wir schon in der Nähe sind. Ansonsten müßten wir die Insel Losinj umrunden und das ist ein großer Umweg.
Menge | Zutat |
---|---|
4 Dosen | Gulasch |
2 Paar | Frankfurter |
1 kg | Erdäpfel |
1/8 lt. | Rotwein |
Pepperoni | |
Salz, Pfeffer |
Um halb fünf Uhr ankern wir in der Bucht ARTATUM Insel Losinj.
Werner und Wolfgang bereiten ein Erdäpfelgulasch.
Wieder sind wir in einer beliebten Ankerbucht. Rund herum ankern noch weitere Yachten. Das Kino findet direkt vor unseren Augen statt:
Wir beobachten zwei Yachten bei einem bizzaren Ankermanöver.
Ein Boot wirft den Anker ohne ihn einzufahren, obwohl ein recht starker Wind weht. Dann kommt ein zweites Boot und ankert unmittelbar daneben. Die beiden machen eine halbe Stunde mit ihren Ankern herum bis sie schließlich beide Schiffe längseits zusammenbinden. Irgendwann in der Nacht fahren sie dann weiter.