M78 Griechenland-Törn: FREE Juni 2009
Samstag, 6.6.2009 Kefalonia - Poros
Wieder stand Morgensport am Programm. Um dreiviertel acht Uhr starteten wir. Manfred war nicht zu motivieren. Er blieb bei Franz an Bord zurück
Franz hatte immer noch Halsweh und seine Stimme ließ zu wünschen übrig.
"Laufen wir eine große Runde, zuerst ins Landesinnere und dann am Meer entlang wieder retour" Das hatten wir beschlossen als wir den Inselplan studierten.
Die Griechen hatten wie so oft in den Südeuropäischen Ländern wenig Respekt vor den Tieren. So sahen wir ein erbarmungswürdiges Hundebaby, dass in einem heruntergekommenen Garten als Kettenhund gehalten wurde.
Ein Stück weiter, die letzten Häuser lagen gerade hinter uns, sahen wir mitten auf der Straße eine totgefahrene Schlange. Dass es hier Schlangen gab, machte uns etwas vorsichtiger. Wir kamen auf unseren Ausflügen ja auch immer wieder, von der Straße weg, ins Gelände.
Auf einen Schlangenbiss konnten wir gerne verzichten.
Am Wegrand blühten Kakteen, Disteln und so weiter.
Nach ein paar Kilometern führte uns die Runde abseits der Asphaltstraße über Feldwege zurück, Richtung Meer. Wir hatten nur einen ungefähren Plan im Gedächtnis behalten. Von der Anhöhe aus, konnten wir uns jedoch nicht so leicht verlaufen, wir hatten da einen guten Überblick.
Schnell näherten wir uns dem Ort und standen bald darauf am Strand. Nun sahen wir den Grund warum man hier einen großen Abstand zum Ufer einhalten muss. In mehreren Reihen gab es Felsen die weit in die Bucht hinein führten und oft bis knapp unter die Oberfläche reichten. Wenn das Echolot hier Tiefenalarm gibt, dann ist es auch schon zu spät.
Nach dieser kurzen Rast am Strand, hatten wir noch ein paar wenige Kilometer bis zum Hafen vor uns.
Den ebenen Asphaltweg, neben dem Meer, joggten wir nun gemütlich retour.
Wieder im Ort zurück, begleiteten wir Franz zur nächsten Apotheke. Seine Gesundheit wurde zwar langsam besser, aber etwas chemische Nachhilfe konnte nicht schaden. Wir fragten auch noch bei zwei Handyshops, ob es prepaid internet über UMTS/GPRS gäbe. Wir erfuhren, dass es vor ein paar Wochen ein Angebot gab, dieses jedoch schnell ausverkauft war.
Später kauften wir bei einem Marktstand etwas Obst für die Jause an Bord.
In Lixouri gab es keine Duschen und es war auch nicht so gemütlich.
"Fahren wir ein Stück aus der großen Bucht und suchen einen Badeplatz" schlug Franz vor. "Ja, da können wir schwimmen und danach Frühstücken. Wir haben nun eh alles was wir brauchen." meinte Alfred.
Wir fuhren ein kurzes Stück weiter, in eine Badebucht. "Ich gehe zum Ströck" rief Reinhard und machte sich bereit für das Ankermanöver. Nachdem das Schiff vor Anker lag, sprangen wir erst einmal ins Meer. Wir waren ja noch verschwitzt vom Morgenlauf. Dann gab es ein spätes Frühstück an Bord.
Nach dieser erfrischenden Pause, segelten wir die Südküste Kefalonias entlang. Auf Vorwindkurs, also mit dem Wind von hinten, hatten wir einen ruhigen Segeltag. Der Urlaub begann nun zu wirken. Alle lagen faul und entspannt an Deck.
Auch Franz wurde langsam wieder gesund.
Am späten Nachmittag erreichten wir POROS.
Die letzten paar Seemeilen fuhren wir unter Maschine, da der Wind komplett einschlief.
Immer wieder war die Ankunft in einem unbekannten Hafen ein kleines Abenteuer.
Fragen wie: "Können wir längsseits gehen? Hält der Anker? Ist es tief genug oder müssen wir in der Bucht ankern?" machten uns neugierig.
Der Dunst und die tiefstehende Sonne, zeigten die Insel in vielen Grautönen.
Wir hatten wieder einmal einen ruhigen, entspannenden Segeltag hinter uns.
"Bereitet schon einmal die Fender vor." sagte Franz. "Ich drehe erst einmal eine Orientierungsrunde im Hafen. Dann sehen wir eh wo wir festmachen können." Schnell wurde klar, dass wir wie immer mit Buganker und Heckleinen anlegen würden.
"Einer geht an den Ströck (Anker) und zwei an die Heckleinen" befahl der Skipper. "Ich fahre da vorne in die Lücke. Einer springt vom Heck an Land und übernimmt die Heckleinen." Das Anlegemanöver verlief wie immer: perfekt. Franz fuhr rückwärts der Anker fiel und kurz darauf war das Schiff verheftet.
Als die FREE sicher vertäut war, machten wir und auf den Weg in eine kleine Felsenbar, die wie ein altes Segelschiff, in ein paar Felsspalten eingebettet lag. Diese hatten wir bereits vom Wasser aus gesehen. Hier war genau das richtige Ambiente für unser Anlegerbier.
Für das Abendessen suchten wir eine Taverne, die ein paar hundert Meter entfernt, am Hang oben lag. Wir folgten einfach den Schildern, die bereits im Hafen auf diese Taverne hin wiesen.
Das Essen war gut und nicht zu teuer. Wir hatten verschiedenste Vorspeisen, Hauptspeisen und einige Flaschen Retsina.
Unser Liegeplatz war leider nicht optimal. Zum Meer gab es guten Schutz, dafür hatten wir die ganze Nacht stärkeren Autoverkehr direkt an der Kaimauer.