M78 Kroatien-Törn: FREE Juni 2004

Dienstag, 22.6.2004 Vis:

Ich hatte schon seit Jahren auf Segeltörns auch meine Laufschuhe mit. Es ergibt sich fast immer eine Gelegenheit zu einer kleinen Inselbesichtigung. Und laufend ist der Aktionsradius einfach viel größer als nur bis zum nächsten Wirten.

Morgenlauf

Bei der Vorbesprechung zu diesem Törn sagte ich zu Alfred und Reinhard: "Ihr beide seit eh tolle Läufer. Nehmt doch euer Laufzeug mit. Vielleicht, können wir ein paar schöne Inselläufe unternehmen." Naja, das rief ungläubiges Staunen hervor und einer meinte: "Ich dachte wir gehen ganz gemütlich Segeln?"
An diesem Tag war es soweit: Um sieben Uhr quälten wir uns aus den Kojen. Da stand die Sonne noch nicht sehr hoch. Unser Ziel war ein kleiner Hügel, auf der anderen Seite der Bucht, wo eine Mobilfunkantenne stand. Da war die Chance sehr groß, dass es einen Weg hinauf gab. Reinhard zierte sich etwas und wollte nicht aufstehen. Doch nach kurzem Zureden kam er mit.
Die Beiden waren gute Läufer. So machte es wirklich Spaß die Gegend zu erkunden.


GipfelfotoSuper Aussicht

Den Anstieg hatten wir viel geringer eingeschätzt. Die Distanzen und Höhen schauen vom Wasser immer sehr mickrig aus. Aber wegen einer halben Stunde hätte sich das Aufstehen ja nicht gelohnt.
Vom Gipfel aus, hatten wir eine tolle Aussicht auf Primosten. Wir waren ganz schön weit gekommen. Unter uns war die Bucht, und gegenüber die Halbinsel Primosten. Etwas Rechts lagen eine Menge Yachten an den Bojen.
Nach dem Gipfelfoto und einer kleinen Verschnaufpause, machten wir uns auf den Rückweg.

Nach einer Stunde fünf Minuten, erreichten wir wieder die Kaimauer. Genüsslich sprang einer nach dem anderen ins Wasser und schwamm eine Runde. Das war nun eine wirklich gute Belohnung. Nach der Anstrengung schmeckte das üppige Frühstück umso besser.


Nach dem Frühstück probierten wir wiederum den Außenborder in Gang zu bringen.
Anfänglich war der Erfolg eher bescheiden. Nach heftigem zangeln lief er. Und soff wieder ab. Alfred war als Motorrad Bastler den Umgang mit bockigen Motoren gewohnt. Aber auch er hatte zunächst keinen Erfolg.
Nach einem Studium der Gebrauchsanweisung und etwas Nachdenken, kam er jedenfalls auf die naheliegendste Lösung: "Bevor der Motor gestoppt wird, muß der Benzinhahn geschlossen werden, damit der Vergaser nicht überläuft."
Diese Kleinigkeit bewahrte uns vor weiteren Problemen mit dem Motor. Jetzt im Nachhinein kann nun ein jeder "Eh klar, das weiß doch jedes Kind" sagen.

Leichtwind Segeln

Um elf Uhr fuhren wir endlich los.
Das vorläufige Ziel war die Insel HVAR. Da Flaute (Windstille) herrschte, fuhren wir mit dem Motor. Wie am Vortag setzte der Wind am Nachmittag ein. Um zwei Uhr hatten wir bereits zehn Knoten Wind. Das reichte zum Segeln. Ohne das Brummen des Motors ist da Segeln erst so richtig angenehm. Auch bei wenig Wind.

Franz sagte: "Wenn wir diesen Kurs so weitersegeln kommen wir nie nach HVAR." Einen anderen Kurs konnten/wollten wir aber nicht segeln. Und den Motor starten kam gar nicht in Frage. Wir steuerten aber sowieso auf eine Insel zu. "Das ist die Insel VIS." sagte Franz. "Das ist eine nette Insel. Da können wir auch bleiben." Uns war das eigentlich völlig egal. Hauptsache wir waren unterwegs.


Abendessen

Mit vier Knoten Fahrt, segelten wir auf raumen Kurs nach VIS.
Um dreiviertel sieben Uhr legten wir in VIS an. Alfred den schon länger der Hunger plagte, verdrückte sich in die Kombüse sobald der Hafen in Sichtweite war. Er hatte ja gestern wegen seiner Seekrankheit kein Abendessen.
Als das Boot an den Mooringleinen hing, waren auch schon die Spaghetti fertig. Das war ein Service wie im Hotel.

VIS

Als die Mägen voll waren, folgte eine Besichtigung des Ortes. Da hier die Römer waren, gibt es ein paar Ausgrabungen und Mosaike zu besichtigen. Als wir so dahinspazierten, überlegten wir, ob wir morgen wieder einen kleinen Lauf unternehmen wollten. Franz sagte: "Ich borge mir beim Radverleih ein Rad aus und begleite euch. Läufer bin ich keiner." Na das wollten wir nun auch wieder nicht. Also gingen wir zum Radverleih um für alle Räder zu bestellen.
Beim Radverleih verlangten sie fünfzig KUNA das waren ca. Sieben bis Acht Euro als Kaution. Und es gab einen kleinen Inselplan. So konnten wir eine nette Rundfahrt planen.


Bierchen

Nachdem Alles klar war, hockten wir uns noch an den Tisch eines kleinen Hafenbeisls auf ein (paar) Bier.
Die Anstrengung und Seeluft hatten mich inzwischen recht Müde gemacht. Glücklicherweise war das Boot und somit die Koje nur ein paar Meter entfernt.

Unser Liegeplatz hatte einen gravierenden Nachteil. Es wurden die Abwässer des ganzen Ortes direkt neben unserem Boot und Schlafplatz ins Wasser geleitet. Dem entsprechend stank es bestialisch.



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© Fotos, Idee und Ausführung von Karl Obermayer
Die meisten Fotos stammen von Reinhard, Alfred, Franz und Karl Obermayer.
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Letzte Änderung: 9.3.2014
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