Tauchtörn Kroatien: SY Royana
Mittwoch, 10.7.2002 Mali Losinj
Wir standen diesmal etwas zeitiger als an den letzten Tagen auf. In der Nacht hatten wir die Ortschaft und Umgebung nur per Radar und Leuchtfeuer kennengelernt.
Vor uns lag der Ort Unije mit dem Anleger und dem Leuchtfeuer, nach dem wir uns die Augen ausgeschaut hatten.
Mike und Alfred fuhren mit dem Beiboot an Land den Müllsack entsorgen.
Vor Unije bei der kleinen Insel liegt das Wrack "Tihany".
Auf diesen Tauchgang hatten wir uns schon seit Tagen gefreut. Die Tihany ist leicht zu betauchen und nicht sehr tief. Vor uns war bereits eine Gruppe Taucher im Wasser, so daß wir keine Eile hatten. Wir suchten einen guten Ankerplatz. Dann holten wir das Equipment aus der vordersten Koje. Als alles vorbereitet war, kam der Hafenkapitän mit seinem Motorboot und teilte uns mit, daß seit zehn Tagen an diesem Wrack ein Tauchverbot gilt.
Na super! Einigermaßen frustriert blätterten wir in unserem Tauchreiseführer und suchten eine alternativen Tauchplatz in der Nähe.
Eventuell konnten wir nach Susak fahren, dort gäbe es eine Chance Großfische zu sehen. Der Ankerplatz war nicht so gut geschützt und in den Stadthafen wollte Alfred wegen des großen Tiefgangs der Royana nicht einlaufen.
Also entschieden wir uns für "Male Sakrane". Dort sollte es eine Höhle ähnlich wie bei Banjole in Rovinj geben. Die Höhle ist aber etwas tiefer etwa zehn Meter und größer. Da wir die genaue Lage der Höhle nicht kannten und eine Strömung herrschte, wollten wir mit dem Beiboot zum Abstieg fahren. Für den ersten Tauchgang bereiteten sich Jürgen, Roland und ich vor. Wir zogen uns komplett an, stiegen ins Dingi und Jürgen stieß das Boot von der Royana ab.
Dann wollte er den Außenborder starten .....
Als wir bereits weit abgetrieben waren, sprang der Motor endlich an. Jedoch, die Schraube drehte sich nicht. Zum Glück waren die Paddeln im Boot.
Wir deuteten Mike, der das Treiben bereits verfolgte, daß wir nun tatsächlich Hilfe benötigten. Er startete die Royana und holte uns ab. Damit nicht soviel Zeit verloren ging, schleppte er uns bis zum Tauchplatz, wo wir endlich ins Wasser konnten. Das Paddeln in der Sonne mit einem dicken Neoprenanzug ist wie Sauna, nur nicht so bequem. Inzwischen war ein Ausflugsdampfer mit vielen Tauchern angekommen. Immerhin wußten wir nun, daß wir an der richtigen Stelle waren.
Wir hatten uns noch etwas verschätzt und mußten ein paar Minuten den Höhleneingang suchen.
Jürgen und Roland im Eingang der Höhle von Srakrane in cirka zehn Metern Tiefe.
Die Höhle reichte etwa zwanzig Meter in den Hang hinein. Dann war ein nach oben offener Dom in den die Sonne lange Strahlen warf. Leider war ich mit den Einstellungen der Kamera komplett falsch und die Fotos wurden nur schwarze Flecken.
An den Höhlenwänden hatten sich rosa Schwämme oder Korallen angesiedelt.
Unter der Royana wartete ein Schwarm Mönchsfische auf Reste, die über Bord gingen.
Um halb fünf Uhr legten wir ab, um nach Male Losinj zu fahren. Es war eine gute Stunde entfernt. Im Sommer ist Male Losinj immer sehr voll, so daß es besser ist, nicht zu spät einzulaufen.
Bernhard, der Jüngste an Bord machte eine Schlafkur.
Wenn er nicht gerade mit dem Gameboy spielte, war er Nachmittags immer in waagrechter Position anzutreffen. Die Seeluft ermüdet eben stärker als die Stadtluft.
In der Marina waren noch genug Anlegeplätze frei. Das war nun das erste Mal auf diesem Törn, wo wir in einer Marina übernachteten.
Diese Gelegenheit nutzten wir für ein ausgiebiges Abendessen im Restaurant. Die Bordküche blieb kalt.
Nach dem Abendessen war noch genug Zeit für einen Stadtbummel. In der Hochsaison war eine Menge los in der Stadt. Der Hauptplatz von Male Losinj liegt direkt am Wasser. Normalerweise können auch die Segelyachten dort festmachen. Im Sommer sind die Plätze an der Hafenmauer jedoch für Ausflugsboote reserviert.