Venedig mit dem Segelboot
Mittwoch, 23.9.1998 Chioggia
Ein herrlicher Tag. Bald sind wir wieder auf See.
Gegen Mittag wollten wir ablegen um nach Chioggia weiterzufahren. Jeder von uns Vieren wollte noch verschiedenes erledigen. Runi wollte einen Stadtteil besichtigen, Peter mußte zum Hafenkapitän, Gerhard war auch unterwegs und Ich wollte noch einen kleinen Stadtlauf absolvieren.
Beim Laufen kommt man viel mehr herum. In der Früh sind viele Läufer auf der Promenade unterwegs, so daß ich gar nicht auffiel. Runi hatte sich auf Ihren Wegen etwas verlaufen. Sie kam eine Stunde zu spät zu unserem Treffpunkt mich auszulösen. Das war insofern unangenehm, weil ich in den verschwitzten Sachen herumstand und wartete.
Wir fuhren nach San Giorgio zur Marina. Ich wollte noch duschen.
Da noch etwas Zeit bis zur Abfahrt war, fuhren Runi und ich noch auf den Turm von San Giorgio.
Noch einmal genossen wir die herrliche Aussicht.
Auf San Giorgio gibt es auch ein kleines Theater aus der Römerzeit. Der Zugang dorthin war leider versperrt.
Wie geplant, legten wir um zwölf Uhr dreißig ab. Aus der Höhe, vom Kirchturm aus, konnten wir die Dalbenstraßen sehr genau erkennen. Nun waren wir aber mittendrin. Und da war die Navigation schwierig. Von manchen Blickwinkeln sahen die Dalben komplett ungeordnet aus. Einmal steuerten wir gerade ins nur zwanzig Zentimeter seichte Wasser als uns ein Taxiboot in letzter Sekunde durch gestikulieren und hupen warnte. Als er sich symbolisch den Schweiß von der Stirn wischte, wußten wir, daß die Gefahr überstanden war.
Die Fahrt durch die Lagune war ein richtiges Vergnügen.
Nach Chioggia wählten wir den Weg durch die Lagune. Das war mal ganz was anderes.
Zum Meer hin, durch einen Damm geschützt, stehen Dörfer.
Jetzt waren wir kurz vor Chioggia. Backbord war die Einfahrt in die Lagune für die Großschiffahrt. Vor uns mußten wir nun die Einfahrt in die Marina suchen.
Kurz nach drei Uhr erreichten wir Chioggia.
Man nennt Chioggia auch klein Venedig. Die einzige Gemeinsamkeit besteht allerdings nur aus der Lage in der Lagune und einigen Kanälen. Ansonsten gibt Chioggia nicht viel her. Es gibt eine Fußgängerzone die halbwegs erträglich ist. In der übrigen Stadt fahren unzählige Autos und Motorroller herum. Nach den letzten Tagen ohne Verkehrslärm, war der Krawall hier besonders unangenehm. Der Yachtclub von Chioggia war aber vom Feinsten. In die Stadt mußten wir eine gute viertel Stunde gehen. Hier war eine Schiffverladestelle und eine Menge Industrie.
Dort stank es erbärmlich nach Fisch.
Vor der Stadt, in der Lagune war ein Fabrikschiff verankert.
Also touristisch gab es nicht viel zu sehen. Nachdem wir eine Zeit lang herumspaziert waren, gingen wir noch in ein kleines Lokal essen. Zuerst Peter und Gerhard, die nicht viel herumgehen wollten aber schon sehr hungrig waren dann etwas später Runy und ich. Peter und Gerhard kamen noch einmal mit, um eine kleine Nachspeise zu essen während wir uns den Magen voll schlugen.