M78 Kroatien-Törn: FREE Juni 2004
Montag, 21.6.2004 Primosten:
Franz hatte tatsächlich Recht. Am nächsten Morgen war vom Regen keine Spur mehr zu sehen. Ruhig lagen die Yachten in der Marina Betina. Der Himmel war blau und die Sonne lachte. Wir frühstückten im Marinarestaurant. Dort besprachen wir auch den weiteren Tagesablauf.
Einen genauen Törnplan hatten wir nicht. Das Motto lautete: "Richtung Süden und dann schauen wir weiter, je nach Wind und Wetter."
Zurück an Bord erwartete Alfred eine besondere Überraschung: "Ja Hallo! Was macht denn Ihr da?" Ritchie ein alter Bekannter, den Alfred vom Motocross fahren her kannte, hatte mit seiner Frau den Liegeplatz neben Franz. Dass die Welt so klein ist, damit hatte er sicher nicht gerechnet.
Bevor wir endlich lossegeln konnten, wollten wir noch einige Vorräte einkaufen.
Wir fuhren in den Ort. Franz musste zum Hafenkapitän die Crewliste abstempeln lassen.
Dann kauften wir noch etwas Obst und Gemüse ein.
Um elf Uhr ging's los.
Das erste Stück führte uns nur um die Insel zur großen Marina. Dort bunkerten wir noch Diesel.
Auch ein Segelboot hat einen Motor. Wenn kein Wind wehte, so wie jetzt, dann spielten wir halt Motorboot.
Nach dem Tanken fuhren wir nun wirklich auf's Meer hinaus.
Da kein Wind wehte, das Wasser aber sehr warm und einladend war, fragte Franz: "Was haltet Ihr von einer Badepause?"
"Na klar" Die Gelegenheit war günstig.
In einer schönen Bucht bei der Insel TIJAT ankerten wir.
Das Wasser war mit fünfundzwanzig Grad warm wie in der Badewanne.
Am Nachmittag kam auch der Wind.
Diese Wetterlage sollte die ganze Woche anhalten. Vormittags Windstille und ab dem frühen Nachmittag schöner, gemütlicher Segelwind.
Wir setzten also die Segel und stoppten den Motor.
Nun waren wir wirklich so unterwegs, wie es sich jeder Segler wünscht.
Wir segelten bis PRIMOSTEN.. Dort war eine schöne Bucht mit Bojen zum Festmachen der Yachten.
Obwohl es noch gar nicht so spät war, besetzten wir die letzte freie Boje. Auch an der Mole waren alle Plätze belegt.
Alfred bereitete ein tolles Abendessen. Leider hatte stand ein leichter Schwell in die Bucht. Das heißt: es kamen lange sanfte Wellen quer zum Boot. Dieses schaukelte dann die ganze Zeit hin und her. (Es rollte)
Das war für den Koch unter Deck nicht sehr magenfreundlich. Er wurde seekrank. Für Alfred bedeutete das: Fasttag. Tja, Pech für ihn.
In der Zwischenzeit versuchten Franz und Reinhard den Außenborder vom Beiboot zum Laufen zu bringen.
Eigentlich ist das ja schon gar nicht mehr erwähnenswert. Ich war noch NIE auf einem Segeltörn wo es keine Probleme mit dem Beibootmotor gab.
Es ist daher für jeden Skipper Grundvoraussetzung einen Außenborder reparieren zu können.
Nach einigen "Zündkerzen raus und putzen" lief der Motor jedenfalls.
Nach dem Abendessen stand eine Besichtigung von Primosten auf dem Programm.
Der Ort ist nicht sehr groß. Viele alte Häuser, einige Restaurants, eine Kirche am höchsten Punkt und das war's im Wesentlichen.
Es gab allerdings noch ein besonderes Lokal. Eine Art Heuriger. Der Wein wurde in Karaffen ausgeschenkt und im Freien getrunken. Das Ganze in einer gemütlichen Atmosphäre. Viele Einheimische und Touristen(-innen) aus Tschechien und der Slowakei bevölkerten die Lokalität. Der Wein war gut und billig. Wir tranken einige Gläser und kommunizierten mit Händen und Füßen mit den anderen Gästen.