M78 Griechenland-Törn: FREE Juni 2009
Donnerstag, 4.6.2009 Kefalonia - Assos
Um halb acht Uhr in der Früh wachte ich gut ausgeschlafen auf. Alfred war schon wach. Er hatte bereits seine Laufwäsche an. Wir weckten Reinhard und Manfred, die noch tief schliefen. Manfred brauchte ein paar aufmunternde Worte damit er sich unserer kleinen Laufgemeinschaft anschloss.
Diesmal ging es nicht eben dahin, sondern den Berg hinauf. Bei den meisten Inseln verläuft eine Hauptstraße sehr weit oben an den Hängen die Insel entlang. Sie ist dadurch gut von Meer und Wellen geschützt. Da gibt es dann immer wieder Abzweigungen, mit steilen Straßen, zu den einzelnen Dörfern am Meer hinunter.
So eine Straße hatten wir nun vor, hinauf zu laufen.
Der Berglauf hatte es in sich. Mühsam keuchten wir die zweihundert Höhenmeter aufwärts. Nach zwanzig Minuten hatten wir die Hauptstraße erreicht. Dort gab es einen Parkplatz mit einem Aussichtspunkt. Wir verschnauften kurz und genossen den Ausblick. Alfred und Manfred kehrten um und liefen retour.
"Wollen wir noch zehn Minuten weiter laufen? Dann haben wir die halbe Stunde voll" fragte ich Reinhard. "Naja wenn du meinst, laufen wir noch ein Stück" antwortete er. "Damit wir insgesamt zumindest eine Stunde unterwegs sind" sagte ich.
Wir liefen zwei Kilometer an der fast ebenen Hauptstraße entlang und kehrten dann um.
Am Rückweg fotografierten wir noch ein paar seltsame Tiere am Wegesrand.
Nach diesem anstrengenden Lauf, ging es erst einmal unter die Dusche. Wir durften die Duschen der Taverne hinter uns benutzen. Diese waren durch den dunklen Gastraum zu erreichen und fast schon hinter dem Haus gelegen. Mit dem Anlegerbier und anschließendem Abendessen hatten wir fast ein komplettes Marinapaket mit Liegeplatz, Restaurant und Sanitärräumen bekommen. Das es in Griechenland keine professionellen Marinas wie in Kroatien gab, war kein Problem. Die Griechen lösten das auf sehr angenehme Weise: In jedem kleinen Hafen, gab es ein oder mehrere Pensionen oder so wie hier die Taverne, die günstige Duschgelegenheiten anboten. Oft gab es sogar Schilder vor dem Haus: "Shower 2 EUR"
Nach der Anstrengung knurrten nun die Mägen. Das Frühstück an Bord, wurde entsprechend lang und ausgiebig.
Wir hatten keine Eile. Der Wind zum Segeln fehlte noch.
Bei dieser Wetterlage gab es nur thermische Winde, wenn die Sonne die Luft über dem Land stark genug erwärmte. Darum war vor Mittag nicht mit Wind zu rechnen.
Kurz vor zwölf Uhr mittags legten wir ab.
Franz erklärte den weiteren Plan: "Wir fahren erst einmal ein Stück nach Süden, umrunden dann die Südspitze von Lefkas und fahren ein paar Meilen an der Westseite entlang. Dort ist eine schöne Steilküste mit einigen Badestränden."
Diese Steilküste an der Südspitze Lefkas sind die Leukadischen Felsen, von denen aus, sich angeblich schon die griechische Lyrikerin Sappho in den Tod stürzte. Wir stoppten an dieser schönen Stelle und sprangen nicht in den Tod, sondern über die Reling ins unnatürlich, türkisfarbene Wasser.
Nach der Badepause, ging's wieder nach Süden. Das Tagesziel war Assos auf der Insel Kefalonia. Langsam begann der Wind aufzufrischen und wir machten gute sieben Knoten Fahrt.
Auf den letzten Meilen überholten wir eine tschechische Yacht. Als wir merkten, dass wir die vor uns segelnde Yacht einholen konnten, wurden wir und auch die andere Crew zu "Segelzupfern". Wir versuchten aus dem Wind alles heraus zu holen. Und so überholten wir die Tschechen Meter um Meter.
In Assos versuchten wir uns an die kurze Mole zu hängen. Direkt an der Mauer war es aber zu seicht. Es bestand die Gefahr, mit dem Ruderblatt aufzuschlagen. Manfred sprang ins Wasser und kontrollierte, ob es sich ausgeht. Da das alles zu unsicher war, ankerten wir in der Mitte der Bucht. Nun kam auch unser Dingi zum Einsatz.
Inzwischen waren die Tschechen auch eingetroffen. Sie ankerten ebenfalls in der Bucht. Ihre Einladung, die kleine Wettfahrt zu begießen lehnten wir ab. Die Tschechen sind für ihre Trinkfestigkeit berüchtigt. Wir wollten aber noch einen kleinen Spaziergang machen und uns nicht betrinken.
Mit dem Dingi paddelten wir an Land. Das Anlegerbier, verbanden wir gleich mit einer kleinen Jause. Der gebackene Käse schmeckte herrlich. In einem kleinen Laden ergänzten wir unsere Vorräte. Dann umrundeten wir die Bucht und Reinhard fotografierte was ihm vor die Linse kam. Die Besichtigung des Fort Assos verschoben wir auf den nächsten Tag.
Es gab schöne, renovierte Häuser und verfallene Fassaden.
Nach dem Abendessen saßen wir noch eine Zeit lang im Cockpit, tranken ein paar Biere und schauten uns auf dem Laptop Fotos an.