Einradmarathon 2009 Düsseldorf

Der Marathon

Sonntag, 3.5.2009:

Sechs Uhr Morgens: Ich war bereits wach, bevor der Wecker meines Mobiltelefons los ging.
Am Besten ist es, wenn man zwei bis drei Stunden vor einem Wettkampf isst.
Da der Start um viertel nach neun Uhr geplant war, wollte ich so früh wie möglich frühstücken.
Das Hotel hatte ja kein Frühstück. Wo in aller Welt, sollte ich an einem Sonntag um halb Sieben Uhr in einer schlafenden Stadt ein Frühstück bekommen?
Gut, das dass Mc Donalds rund um die Uhr offen hatte. Im Mc Cafe gab es auch in aller Früh bereits halbwegs genießbaren Kafe und Croisants.

Zurück im Hotel packte ich meine Marathonsachen in einen kleinen Rucksack.
Das Gepäck musste ich ebenfalls packen, weil das Zimmer bis zehn Uhr geräumt sein musste.
Um zehn Uhr war ich aber noch auf der Marathonstrecke.
Beim Auschecken sagte die Chefin: "Es sind noch drei weitere Marathonteilnehmer hier. Ich habe ein leeres Zimmer wo sie nachher duschen können."
"Das ist Super. Vielen Dank." antwortete ich. "Und wo darf ich meine Sachen hin tun?" Sie antwortete: "Die Sachen können sie auf der Kellerstiege deponieren."

Mit dem Einrad fuhr ich etwa zwei Kilometer durch die Stadt zum Zielbereich.
Überall waren bereits die Streckenposte eifrig am Arbeiten. Es wurden die Absperrungen positioniert und Einsatzbesprechungen abgehalten.
Beim Zielbereich waren große Zelte, wo ich meine Kleidung für Nachher abgeben konnte. Dann ging es ein paar hundert Meter weiter bis zum Start.

Im Startbereich herrschte bereits geschäftiges Treiben. Die Einradler fuhren hin und her um sich aufzuwärmen. Die fleissigen Helferinen der RMSV Frischauf prüften die Einräder, die in der Standardklasse starten wollten.
Jockel aus Leipzig, war schon ganz aufgeregt, weil ihn ein Fernsehsender interviewen und seine Fahrt begleiten wollte.
Charly 36 Zoll Räder Vermessung
Kurz vor den Einradlern, starteten die Handbiker:
Die Handbiker sind noch viel schneller als die Einradfahrer. Die Schnellsten brauchen für die Marathondistanz knapp mehr als eine Stunde.
Handbiker Handbiker
Nachdem die Handbikes gestartet waren, wurde es auch für uns Einradfahrer ernst.
Startaufstellung Start
Start Chris, Hugo und Charly
Charly Jockel Chris

Ich überquerte als einer der letzten Einradler die Startlinie.
Mein Plan war ganz einfach:

  • Bleibe knapp unter fünf Minuten pro Kilometer
  • Nütze jede Labestation zum Trinken
  • Schone die Kräfte in der ersten Hälfte

Damit sollte sich eine Zeit von unter vier Stunden ausgehen.

Die Strecke war wunderschön. In einer kleeblattförmigen Route fuhren wir kreuz und quer durch die ganze Stadt.
Ab Kilometer Zehn drosselte ich ein wenig das Tempo. Ich hatte für die ersten zehn Kilometer einundvierzig Minuten gebraucht.
Das war meine persönliche Bestzeit. Super, aber das konnte ich nicht noch dreissig Kilometer lang durchhalten.
Zumindestens wollte ich es nicht darauf ankommen lassen.
Kurz darauf überholten mich die ersten Läufer. Das waren die Favoriten des Straßenlaufs.
Ab da wurde ich nun regelmässig von den schnellen Läufern, die unter drei Stunden liefen, überholt.
Wie geplant, nutzte ich die Labestationen um ISO zu trinken. Gerne nahm ich auch die angebotenen Bananen.
Die kurzen Pausen, ich stieg jedesmal vom Rad, brauchte auch mein Gesäß um sich wieder zu durchbluten.
Über eine der Brücken von den Läufern überholt
Die Strecke war Super. Es gab etliche Musikgruppen, die Live spielten sowie DJ's mit Soundsystemen.
Viele Zuschauer feuerten die Teilnehmer an und machten eine gute Stimmung.
Ich fuhr so flott es ging, meinen Marathon.
Charly Charly Charly
Auf den letzten sieben Kilometern wartete dann "Der Mann mit dem Hammer" auf ein paar Einradler.
Bei den Läufern kommt es sehr oft vor, dass ab Kilometer Fünfunddreissig, die Kraftreserven aufgebraucht sind.
Das ist beim Einradfahren ähnlich. Ich überholte Dieter, der mit seinem 36" Einrad schon weit voraus war.
Während meiner Pausen an den Labestationen, konnte er mich zwar immer wieder einholen, aber seine Kräfte schwanden zusehends.
Chris aus Berlin, der ebenfalls schon mal weit vor mir war, tauchte bei Kilometer Achtunddreissig vor mir auf.
Auch er war von der Anstrengung gezeichnet. "Also die jungen Männer heutzutage....."
Mir ging es noch einigermassen gut. Ich spürte zwar meine Beine kaum mehr, war aber noch nicht komplett fertig.
"Wenn ich durchhalte, werde ich nicht einmal Letzter." machte ich mir Mut auf den letzten Kilometern. Ob sonst noch jemand hinter mir war, konnte ich nicht erkennen.

Als ich eine kleine Rampe zum Rheinufer hinunter fuhr, konnte ich schon das Ziel sehen.
Am Boden zeigte eine Markierung an, dass es Zeit für den Endspurt war.
Ich mobilisierte noch einmal meine letzten Kräfte und trat in die Pedale. Dabei überholte ich sogar noch einen Läufer.

Nach sagenhaften 3:21:15 erreichte ich als Sechster von Neun Teilnehmern, in der Grandmaster Klasse, aber mehr als eine Stunde nach dem Sieger das Ziel.
Endspurt Im Ziel

Geschafft!!!! Mit der tollen Marathonstimmung legte ich eine Traumzeit hin.
Im Vergleich mit den wirklich guten Enradfahrern war das natürlich nichts. Für mich war das eine super Leistung und es waren sogar noch sieben Einradfahrer hinter mir.
Auf der Seite des RMSV - "Frisch auf" Düsseldorf gibt es eine vollständige Ergebnis Liste.

Ergebnis: Standardklasse Herren-Grand-Master (bis JG 1959 = über 50 Jahre)

Name:Startnr.:Nat./Verein bzw. Ort:Netto-ZeitRang-DM:
1.)Bil, Klaas3080NL: Zoetermeer2:14:35x
2.)Hundel, Wolfgang5069TV Jahn, Remscheid2:33:561.
3.)Wilbert, Klaus1517RMSV Frisch auf Düsseldorf2:41:432.
4.)Palka, Udo3240Lahme Enten (NTV) Wuppertal2:59:533.
5.)Meyers, Manfred3099Lahme Enten (NTV) Wuppertal3:00:224.
6.)Obermayer, Karl2443AT: Salzburg3:21:15x
7.)Wienecke, Heinz-Dieter2152Unna3:27:165.
8.)Stefaniak, Norbert2851Kanuverein Nürnberg3:35:576.
9.)Hesse, Dieter1792Balve3:55:357.

Ein Wahnsinn waren natürlich die tollen Leistungen der Besten:
In der Standard Klasse: Hartmann, Christoph war mit 1:43:15 fast doppelt so schnell als ich.
Und Logemann, Jan verpasste mit 1:27:07 um zwei Sekunden einen neuen Weltrekord in der unlimited Klasse.

Siegerehrung



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© Idee und Ausführung von Karl Obermayer
Die Fotos stammen von Karl Obermayer sowie von einigen der Teilnehmern.
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Letzte Änderung: 9.3.2014
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