Kroatien-Törn: CARINE Mai 2005

Sonntag, 1.5.2005 U.Potkucina (Otok KAKAN):

"Ah ja, ich bin wieder mit den Frühaufstehern unterwegs." dachte ich, als bereits um halb sieben Uhr Lärm an Bord herrschte.
Da wir wegen der Entfernung eh nicht am Mai Aufmarsch teilnehmen konnten, schauten wir, dass wir hinaus aufs Meer kamen.

Um neun Uhr stand Wolfgang am Bug: "Mooringleine ist frei" rief er und Ernstl drückte den Gashebel leicht nach vorne. Langsam steuerte Ernstl das Schiff aus der engen Marina in die Adria hinaus.
"Wohin geht die Reise?" fragte ich. Es hatte sich noch niemand Gedanken gemacht, wohin wir in dieser Woche wollten. "Nach Süden." war Ernstls Antwort. Das hätte ich mir denken können. Auf diesen Wochentörns gilt schließlich: "Der Weg ist das Ziel". Wir wollten eine Woche lang eine schöne Runde ziehen. "Ja, Hauptsache wir sind unterwegs" antwortete Ich.

Werner, Wolfgang

Es wehte fast kein Wind, also fuhren wir mit der Maschine.
Werner und Wolfgang befestigten ein Stück Band von einer alten Tonbandkassette an den Wanten. Diese hatte der Skipper vorausschauend bereits mitgenommen. Beim Segeln, besonders wenn hoch am Wind gesegelt wird, ist es immer wichtig, die Windrichtung zu kennen. Es gab auch einen elektronischen Windanzeiger, der den wahren und scheinbaren Wind anzeigen konnte. Trotzdem sind zusätzliche Windfähnchen sehr nützlich. Das Band einer Musikkassette reagiert schon auf den kleinsten Windhauch.

Opfer an die Götter

"Manöverschluck!" rief Wolfgang als er mit einer Flasche Schnaps aus dem Bauch des Schiffes kam.
Seit jeher ist es üblich, dass zu Beginn eines Segeltörns etwas Alkoholisches den Göttern geopfert wird. Die Segler hoffen damit auf guten Wind und eine freundliche See.

Auch wir übten dieses Ritual aus, als Ernstl den ersten Schluck ins Meer schüttete.
Dann nahm der Skipper einen kräftigen Schluck und reichte die Flasche an die Crew weiter. Nachdem auch wir jeder einmal tranken, hatte der Segeltörn "offiziell" begonnen.

Manöverschluck
Segeln am Wind

Das Opfer an die Götter wirkte sehr schnell. Um halb Elf frischte der Wind so weit auf, dass wir die Segel setzen konnten. Wir segelten hoch am Wind in südlicher Richtung. Ernstl meinte: "Na wir werden ja sehen, wie der Wind anhält. Segeln wir solange es geht, dann schauen wir uns um einen Platz für die Nacht um."

"Na für den ersten Tag, sind wir super gesegelt" waren wir uns einig, als um Vier der Wind einschlief. Ernstl hatte auch schon ein mögliches Tagesziel im Auge. "Da vorne ist KAPRIJE" erklärte er, "Da gibt es eine geschützte Bucht. Und falls der Platz nichts taugt, dann haben wir auf der Nachbarinsel KAKAN auch einen sicheren Platz zum Ankern."


Wir fuhren das Stück nach KAPRIJE mit dem Motor. Die Bucht, die auf der Seekarte gut aussah, war dann doch nicht brauchbar. Zum Ankern war der Grund zu steil abfallend. "Macht nichts", sagte der Skipper, "da drüben ist sicher ein guter Ankerplatz" Er zeigte zur Nachbarinsel. Dort waren bereits einige Masten von Schiffen, die dort ankerten zu sehen.

Als wir um halb Sechs dort ankamen, staunten wir nicht schlecht: "Da sind ja Bojen! Die waren letztes Mal noch nicht da." erklärte Ernstl. Gut, da brauchten wir uns keine Gedanken über ein Ankermanöver zu machen.

Abendrot

Wir brauchten zwei Anläufe, bis wir die Richtige Taktik heraus hatten und Jeder wusste, was er zu tun hatte. Dann lagen wir sicher an der Boje.

Da der Wind eingeschlafen war, würden wir eine ruhige Nacht verbringen. Bei einem Bierchen schauten wir dem Sonnenuntergang zu. Jeder hing seinen Gedanken nach, als ein Motorschlauchboot von der Ortschaft gegenüber kam. "Das ist sicher ein Kassier" waren wir uns einig. Wirklich, der Mann verlangte sieben Euro für den Platz an der Boje. Das fanden wir gerade noch akzeptabel.

Köche

In der Zwischenzeit waren Werner und Wolfgang am Herd tätig. Es stieg der Geruch von Gulasch an Deck. Da merkte ich erst, welchen Hunger ich inzwischen hatte.

Es gab Gulasch aus der Dose, verfeinert mit Zwiebel, Knoblauch und Gewürzen und dazu Nockerl. Unter Deck, im Salon, ließen wir uns da Abendessen schmecken.

Mahlzeit

Wir unterhielten uns noch bei ein paar Gläsern Rotwein über den vergangenen Tag. Es ist nicht immer so, dass das Wetter so mitspielt. Tagsüber hatten wir den richtigen Wind zum Segeln und abends wurde es Ruhig. Das war optimal.



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© Fotos, Idee und Ausführung von Karl Obermayer
Viele Fotos stammen auch von Ernstl, Werner, Wolfgang und Peter.
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Letzte Änderung: 9.3.2014
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