Venedig mit dem Segelboot
Sonntag, 20.9.1998 Caorle
Wir mußten gleich am ersten Tag um halb acht Uhr aufstehen. Nach Caorle, unserer ersten Tagesetappe hatten wir neun Stunden zu fahren. Wir legten um acht Uhr in Rovinj ab. Frühstück gab's unterwegs. Die erste Zeit mußten wir mit dem Motor fahren, da der Wind nicht stark genug war. Erst um dreiviertel Zehn frischte der Wind so weit auf, dass wir die Segel setzen und die Maschine abdrehen konnten.
Da es nicht viel zu tun gab, schlief Runy im Cockpit.
Nach einer guten Stunde drehte der Wind, so dass wieder die Maschine zum Einsatz kam. Aber immerhin, besser als gar nicht segeln war's. Die weitere Fahrt verlief dann ganz ruhig. Gegen Mittag sahen wir sogar einige Delphine, die verspielt ums Boot schwammen.
Endlich wieder auf See. Wir freuen uns auf die nächsten Tage.
Neugierig planten wir bereits die Einfahrt in die Lagune von Venedig. Wir hatten noch einen guten Tag Zeit und eine gute Vorbereitung immer wichtig.
Um siebzehn Uhr erreichten wir Caorle.
In der Marina P.S.Margherita blieben wir die Nacht.
Die einzige Straße nach Caorle-Stadt war eine Verkehrshölle.
Runi wollte noch unbedingt in die Stadt Caorle gehen. Eigentlich wollte sie mit einem Leihrad fahren. Auf dem Weg zur Hauptstraße war jedoch kein Radverleih und ich hatte keine Lust nochmal zurück in die Hotelstadt zu gehen. Außerdem war ich der Meinung, dass jetzt eh kein Radverleih mehr offen hatte und soviel Zeit bis zum Abendessen war auch nicht mehr, dass es für einen großartigen Ausflug reichte. Wir gingen also ein Stück zu Fuß. An einem Straßenschild stand, dass es bis Caorle vier Kilometer weit war. Nach einigen Metern kehrten wir um.
In Margherita war dafür gar nichts mehr los. Im Ort herrschte eine eigene Stimmung. So wie ein großes Aufatmen nach dem Urlauberansturm im Sommer.
Kaum vorstellbar, dass hier noch vor einer Woche die Hölle los war.
Nun war alles ruhig. Die Fensterläden an den Hoteltürmen geschlossen und die Straßen sowie der Strand waren fast Menschenleer. Nur im Bereich des Hafens, hatten einige Geschäfte und Cafe' s offen.
In einer der wenigen noch offenen Pizzarien trafen wir uns dann zum Abendessen.