Segel Training: April 2005
Freitag, 15.4.2005 Anreise
Seit Tagen schon, prophezeiten die Wettervoraussagen Regen für das Wochenende.
Anfang der Woche, blies ein richtiger Orkan mit Spitzengeschwindigkeiten bis zweihundert! Stundenkilometern über Triest hinweg. Alfred hatte genau zu dieser Zeit noch einen Prüfungstörn geplant. Wegen des Sturmes, in ISOLA waren die Böen immer noch mehr als fünfzig Knoten stark, verschob Alfred die Fahrt um ein paar Tage.
Ursprünglich war geplant, von Freitagabend bis Dienstag in der Früh auf der ROYANA zu schlafen.
Michael rief deshalb am Dienstag Alle an und erzählte von dem Sturm.
Dann sagte er: "Wir haben drei Möglichkeiten:"
"Erstens: Wir schlafen die erste Nacht auf der SAGAPO und fahren in der Früh nach ISOLA."
"Zweitens: Wir fahren direkt nach ISOLA und schlafen die erste Nacht im Hotel,
oder drittens: Wir fahren sehr zeitig in der Früh in Wien los, damit wir um neun Uhr in ISOLA sind."
Mir war die erste Variante am Liebsten. "Eine kurze Nacht ins Hotel lohnt sich nicht." meinte ich. "Und wenn wir die halbe Nacht im Auto sitzen, dann sind wir hundemüde." Meine Präferenz war klar. "Frag noch die anderen" sagte ich, "aber die Variante mit der SAGAPO ist mir am Liebsten." Jürgen und Jose waren der Selben Meinung, weil auf einem Schiff zu schlafen für sie eh Normal war.
Um drei Uhr Nachmittag traf ich Jürgen im elften Bezirk.
Leider hatte ich ein paar Tage zuvor einen Schnupfen bekommen, der sich gewaschen hatte. Während ich auf Jürgen wartete, kaufte ich in der Apotheke noch schnell ein Mittel gegen den Schnupfen. Der Apotheker empfahl mir Tabletten, die garantiert helfen sollten (Es dann aber nicht taten).
Wir holten noch Jose von Daheim ab. Dann waren wir komplett. Michael war bereits in der Früh gefahren, weil er noch einiges an seinem Schiff zu tun hatte und Alfred war bereits seit einer Woche in ISOLA.
Um halb neun Uhr am Abend nach fünfeinhalb Stunden Fahrt, erreichten wir San Giorgio. Michael erwartete uns schon sehnsüchtig. Er hatte mit dem Abendessen auf uns gewartet und war entsprechend hungrig.
Zuerst jedoch, setzten wir uns zum Marinarestaurant und tranken ein Ankunftsbier. In Italien durfte seit Jahresanfang in Lokalen nicht geraucht werden. "Also ich find das Super!" als Nichtraucher stört mich der Rauch in Lokalen sowieso. Nun die Freude hatte ein schnelles Ende, weil Jose stark nikotinabhängig war. Er weigerte sich erfolgreich, das Bier ohne Rauch zu trinken. Jürgen meinte: "Ich bin ein toleranter Nichtraucher, mich stört es nicht, wenn wir heraußen bleiben." Michael rauchte damals auch noch. Er war logischerweise auf Joses Seite. Das ist normalerweise ja kein Problem, nur es war saukalt und ich fühlte mich mit meinem Schnupfen nicht besonders wohl. Also tranken wir das Bier im Freien und in der Kälte. Zu allem Überdruss startete nun auch noch eine Diskussion über die neue Nichtraucherregelung in Italien.
Dann fuhren wir in die Ortschaft zu einer Pizzeria und schlugen uns die Bäuche voll.
Bevor wir endgütig schlafen gingen, machten wir es uns noch im Cockpit der SAGAPO gemütlich. Nach ein paar Gläschen fiel ich todmüde in meine Koje. Da wir um acht Uhr in ISOLA sein wollten, war zeitig (Fünf Uhr dreißig!!!) Aufstehen angesagt.