Tauchtörn Kroatien: SY Royana
Samstag, 6.7.2002 Rovinj
Um neun Uhr kamen die Ersten verschlafen aus der Koje. Es gab noch einiges zu Tun. Der Bus mit Anhänger war noch nicht ausgeräumt und die Vorräte waren auch noch nicht gekauft.
Zuerst verstauten wir unsere Sachen und richteten die Kojen ein. Das Tauchequipment kam in die leere Bugkoje. Dann gingen Jürgen und Roland einkaufen.
Nach dem Essen legten wir um vierzehn Uhr ab.
Zum ausklarieren sprang Mike an Land und die Royana kreiste im Hafen, da kein Platz zum Festmachen war.
Nun stand der großen Fahrt nichts mehr im Wege. Naja, zum Segeln fehlte noch der Wind. Das Meer war spiegelglatt.
Bald passierten wir Savudria.
Nach zwei Stunden kam etwas Wind auf. Wir setzten die Segel. Nun war wirklich alles perfekt.
Der Wind brachte auch Regen mit. Am Abend zogen Gewitter auf und es schüttete zeitweise sehr heftig.
Ich konnte dadurch mein neues Ölzeug einweihen.
Im Frühling, auf der Bootsmesse in Tulln, hatten viele Bootsausrüster Abverkauf der Vorjahrsmode. Egentlich war ich ja nur zum Schauen hingegangen. Dann überlegte ich mir aber, daß ein eigenes Ölzeug sicher nicht schadet. Ich segle nun schon seit vielen Jahren und hatte noch immer kein eigenes Gewand. Ein typischer Schönwettersegler halt. Nachdem ich etwas Passendes gefunden hatte, mußte ich noch zum Bankomat Geld holen. Auf dem Rückweg traf ich Alfred, der dort einen Stand hatte. Alfred sagte: "Du mußt unbedingt ein atmungsaktives Ölzeug kaufen, sonst schwitzt du dich zu tode." Ich hatte natürlich ein dichtes Hochseeölzeug ausgesucht, daß für die Adria absolut unbrauchbar war.
Ich hatte Alfred gerade noch rechtzeitig getroffen um umzudisponieren.
Vor Rovinj kam der Wind genau von vorne. Die Segel hatten wir inzwischen geborgen und langsam tuckerten wir mit der Maschine voran.
Langsam fuhren wir, weil die Schraube komplett zugewachsen war. Selbst bei Vollgas schaffte die Royana nur zwei Knoten.
Um dreiundzwanzig Uhr erreichten wir endlich Rovinj.
Im Stadthafen und der Marina war nicht einmal mehr Platz für ein Ruderboot. Ausnahmsweise durften wir deshalb an der Zollmole übernachten. Wir mußten am nächsten Tag sowieso dorthin zum Einklarieren.