Karibik 1996: Grenada - Martinique - St. Lucia

31.1.1996 St. Lucia (Marigot Bay)

Heute fahren wir nur ein kleines Stück bis zur Marigot Bay.
So haben wir noch Zeit für einen Bummel durch Soufrere. Ich wechsle noch etwas Geld und nütze die Sonne um einige Fotos zu schießen. Soufrere ist ein hübscher Ort mit bunten Holzbauten aus der Kolonialzeit.

StrasseneckeSoufrere

Am Rückweg zum Kai treffe ich "Sunset". Das ist ein armer einheimischer Rasta, der in einer Slumsiedlung nahe des Ortes lebt. Karl kennt ihn schon von vorherigen Törns. Sunset hat Glück, dass es dort noch keine "Rastafahndung" gibt. Er ist ein netter Junge, nicht so aufdringlich wie die anderen Einheimischen die hier herumlungern. Wir stehen am Kai und tratschen ein wenig mit ihm über die Zustände auf St. Lucia, während wir auf den Rest der Crew warten. Am Ende verkauft er mir noch eine handgeschnitzte Kalebasse für 8EC+2Zigaretten.

Am späten Vormittag, legen wir ab. Wir fahren ein kurzes Stück und ankern in einer Badebucht. Sogleich kommen ein paar Kleinsthändler auf Surfbrettern angepaddelt. Sie verkaufen Muscheln, Schnecken und sonstiges Kleinzeugs. In den Cays sind diese Schneckengehäuse auf großen Abfallhaufen gelegen. Nun muss man dafür bezahlen. Da ich in den Cays keine dieser Schnecken eingepackt habe, verhandle ich hier mit einem der Jungs. Nachdem es hier eh nicht so viel zu tun gibt, ist das Feilschen um den Preis eine nette Abwechslung.
Später packe ich meine Tauchermaske und die Flossen. Ich will einen Blick unter Wasser werfen. Es gibt hier kein Riff sondern große mit Korallen bewachsene Felsen am Ufer. Dort leben viele Seeigel und Korallenfische. Mit den Riffen bei den Cays ist das aber nicht zu vergleichen.

Ausflugsdampfer

Nach und nach füllt sich die Bucht mit Ausflugs und Tauchbooten. Jetzt ist auch klar, warum sich hier die Muschelverkäufer herumtreiben. Die Ausflügler bringen die Chance auf ein kleines Geschäft mit. Dei Leute von diesen Booten springen nach der Reihe ins Wasser, so dass es aussieht, als ob die eine Evakuierungsübung veranstalten. Nach einer halben Stunde ertönt eine Hupe, alle gehen an Bord und das Boot verschwindet so schnell wie es gekommen war.

In der Zwischenzeit hat Karl Christophinen (ähnlich Zuccinis) gefüllt, mit Käse überbacken, zubereitet. Nach dem wie immer vorzüglichen Essen schwimmen wir noch eine Runde. Dann lichten wir den Anker und verlassen ebenfalls die Bucht.


Mangroven in der Marigot Bay

Wir fahren ein kurzes Stück um bald in der Marigot Bay anzukommen. Karl ankert im hintersten Winkel der Bucht. Mit einer Heckleine, an den Mangroven, sichern wir die Pausanias.

Hutflechter

Sobald das Boot sicher verankert ist, kommen schon die ersten fliegenden Händler vorbei. Einer bringt die Speisekarte eines Restaurants. Er weist ns dreimal darauf hin, seinen Namen zu nennen, weger der Provision. Ein anderer verkauft T-Shirts, von denen wir inzwischen noch immer nicht genug haben. Und ein anderer flechtet Hüte und kleine Tiere aus Palmenblättern. Leonhard lässt sich einen Hut für seinen Neffen flechten. Und ein paar kleine Körbchen zum Aufbewahren gibt es dann noch fast gratis dazu.


Nachdem alle weg sind, machen wir uns bereit, an Land zu gehen. Wir fahren mit dem Beiboot zum Bar & Restaurant Shark. Das ist ein Pfahlbau, der in die Bucht hinein ragt. Dort warten bereits die Happy Hour Cocktails auf uns. Happy Hour bedeutet, dass immer Zwei Cocktails zum Preis von Einem serviert werden. Halbe Cocktails sind nicht möglich. So trinken wir jeder zwei Rumpunch.

Die Auswahl fürs Abendessen fällt leicht. Das Special for today ist ein oversized T-Bone Steak. Um die Wartezeit zu verkürzen, feilschen wir spaßhalber mit den anwesenden Hutflechtern um sieben Hüte. Während wir noch handeln, beginnen diese bereits mit dem Flechten.
Kurz nach dem Essen sind auch die Hüte fertig. Unsere Crew ist bald der Mittelpunkt des Abends. Wir stehen auf den Bänken, die grünen Hüte auf dem Kopf nd tanzen. Sogleich rückt der Wirt, ein Kalifornier, die Tische auseinander und die halbe Hütte beginnt zur karibischen Musik zu tanzen. Ein Brite gibt noch seinen Geburtstag bekannt und die Stimmung ist super.
Bevor wir heim gehen, handeln wir noch den endgültigen Preis für die Hüte von 10EC aus.



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