Karibik 1996: Grenada - Martinique - St. Lucia
27.1.1996 Mustique
Ha, es gibt einfach nichts schöneres als aufstehen und einfach über die Reling ins kristallklare, warme Wasser zu springen. Das ist einfach das Schöne am Segeln in der Karibik. So, das musste jetzt einfach einmal gesagt werden.
Nach dem Frühstück gehen Sepp, Jacky und ich noch einmal schnorcheln. Sepp hat immer noch Probleme mit seiner verletzten Hand. Wir fahren mit dem Beiboot direkt zur Riffkante, wo es eine Boje zum Festmachen gibt. Das erspart uns das mühsame schwimmen vom und zum Schiff.
Nachdem wir die restlichen Semmelknödel mit Ei verspeisten, lichten wir um halb ein Uhr den Anker um nach MUSTIQUE zu segeln.
Nach diesen ruhigen Tagen, ist es schön, wenn es wieder einmal so richtig schaukelt. Der Katamaran schafft bei dem Passatwind locker zwölf Knoten.
Wie immer, wenn wir etwas von den Inseln entfernt sind, bringt Karl die Schleppangel aus. In dem fischreichen Gewässer fangen wir auch wirklich auf halbem Weg einen kleinen Barracuda.
"Na, das wird wieder ein leckeres Abendessen geben." freuen wir uns schon alle, während bereits verschiedene Rezepte diskutiert werden.
Karl verwandelt den Fisch mit der Winschkurbel in eine Hauptzutat.
Zum Dinner gibt es dann: Baracuda natur in einer Weinsauce mit Reis.
Mustique ist die Insel, wo viele Prominente wie Mick Jagger oder David Bowie protzige Villen besitzen. Entsprechend aufgeräumt schaut es hier auch aus. Kein Schmutz, keine Slums, alles nett und ordentlich.
Die Attraktion der Insel ist BASIL's BAR. Das ist ein Pfahlbau, der etwas ins Meer hinaus ragt. Dort trifft man sich um zu tanzen und zu trinken. Wir beeilen uns, rechtzeitig vor Sonnenuntergang an Land zu kommen. Karl schwärmte schon den ganzen Tag davon, wie schön der Sonnenuntergang bei einem Drink in Basil's Bar ist.
Ich nutze die Gelegenheit zu einem kleinen Landspaziergang. Neugierig, wie ich bin, möchte ich immer alles erforschen. Und nach einem Tag auf See, ist es gut die Beine etwas zu bewegen. Auf einem Hügel liegt die Ortschaft wo die Einheimischen wohnen. Von dort sieht man erst wie malerisch diese Bucht ist.
Nach dem Abendessen, (Baracuda mit Weinsauce und Reis) gehen Karl, Sepp und ich in die nahe Ortschaft auf den Hügel. In einer Kneipe, wohin sich nur sehr selten Touristen hin verirren, trinken wir einige Biere. Es sind außer uns nur der Barkeeper und ein Taxi Fahrer anwesend. Ich lade den Taxler ein und er erzählt ein wenig vom Leben auf der Insel. Es gibt nur vierunddreißig Einheimische und elf Schulkinder. Alle anderen sind Gastarbeiter aus dem benachbarten St. Vincent. Er verdient zirka 900 EC$ das sind ~270 EURO. Ein sehr hohes Einkommen ist 1700 EC$ (East Carebbian Dollar)
Wir gehen zurück zu Basil's Bar und trinken einige Hurricane Davids Das ist ein Drink der hauptsächlich aus rotem und weißem Vodka besteht. Benannt wurde dieser Drink nach einem verheerenden Hurrican der vor ein paar Jahren die kleinen Antillen heimsuchte.
Und warum Hurricane David? Klar, weil er auf Menschen die gleiche Wirkung hat.
Es gibt sogar Live Musik: es spielen Dana Gillespie und Joachim Palden. Die Beiden überwintern in der Karibik, spielen Blues und verdienen sogar noch Geld dabei.
Als wir zum Beiboot kommen, sitzt dort ein Mann und will 10EC$ dafür, dass er auf das Boot aufgepasst hat. Also eine Art Schutzgelderpressung. Ich erkläre ihm, dass das Boot eh mit einer Kette und einem starken Schloss gesichert ist. Zum Trost bekommt er 3EC$.
Ziemlich illuminiert falle ich um halb drei Uhr in meine Koje.
Die folgenden Bilder dienen als Abschreckung, was Alkohol mit einem Menschen anrichten kann.