Einradmarathon 2009 Düsseldorf

Vorbereitung

Ende Juni 2008 gab es im deutschen Einradforum die Ankündigung eines Einradmarathons für den 3.Mai 2009 in Düsseldorf.

Hallo Einradfahrer Hallo Einradfahrerinnen Der RMSV "Frisch auf" Düsseldorf veranstaltet zum 5. mal im Rahmenprogramm des Metro Group Marathons die dt. Einrad-Marathon-Meisterschaft. Der Letzte ist zwar erst vor kurzem her,aber damit es nicht zu Terminkonflikten kommt stellen wir dieses Event schon mal ins Netz. Wir haben das Mindestalter von 18 Jahren auf 16 Jahren herunter gesetzt!

Wer noch nicht daran teilgenommen hat aber wissen will, wie es bei der letzten Veranstaltung gewesen ist, schaut im Forum unter: Marathon 4. Mai 2008 in Düsseldorf, nach.

Es können ALLE Einradfahrer teilnehmen, egal ob oder welchem Verband sie angehören.

Die Anmeldegebühren sind wie in den letzten Jahren auch wieder gestaffelt.

Es muss sich wieder bei der Metro Group und auf unserer Homepage angemeldet werden.

(viel Text weg gelassen)

Also, ab sofort könnt Ihr Euch anmelden.
Den Service von Zwischenberichten zu den aktuellen Anmeldezahlen werde ich Euch selbstverständlich wieder geben.

Mit sportlichen Grüssen
Der Düsseldorfer

"Wahnsinn!" dachte ich "Was es nicht alles gibt. Die Einradfahrer sind schon ein verrücktes Völkchen."
"Wie kann jemand Zweiundvierzig Kilometer mit dem Einrad fahren?"
"Ich bin schon froh wenn ich die kleine Runde um den Block schaffe."
Damals konnte ich gerade einmal halbwegs frei auf mein 20" Billigeinrad aufsteigen und Kurven fahren.
Nach einer Runde von ein paar hundert Metern um den Block, war ich fix und fertig.
Der Puls war extrem hoch und der Schweiß rann in Strömen an mir herab.

Im Herbst, beim "Ride The Blootz" fuhr ich das erste Mal dreiundzwanzig Kilometer.
Da sah ich, dass auch längere Strecken durchaus zu schaffen sind.
Ausserdem hatte ich bereits aufgerüstet: Ich war stolzer Besitzer eines 26" MUNI.

Ende September meldete sich der Düsseldorfer wieder im Einradforum:

Hallo zusammen,
wie ich versprochen hatte, melde ich mich wieder sobald es Neues gibt.

Es haben sich bis jetzt schon 5 Personen angemeldet. Davon 3 männliche und 2 weibliche Teilnehmer.
In welchen Klassen Sie starten, könnt Ihr auf unserer HP -Einrad - Marathon 2009 - Aktuelle Teilnehmerlisten nachlesen.

Wer noch zweifelt, liest am besten mal über die Meinungen der Teilnehmer, aus dem letzten Jahr, hier im Forum nach.
Siehe/ Suche:

- Marathon 4.Mai 2008 in Düsseldorf

Mit sportlichen Grüssen
Euer Düseldorfer

Daraus entwickelte sich eine lebhafte Diskussion im Forum
Einige der "Blootzrider" waren, so wie ich, eben erst dem Anfängerstatus entwachsen.
Hugo wollte erst einmal eine zweiundvierzig Kilometer Testfahrt absolvieren,
Auch Jockel hatte sich angemeldet. Chris überlegte auch schon ernsthaft seine Teilnahme

Es gab zwei Klassen:
Die Standard Klasse, wo der Raddurchmesser maximal 28" und die Kurbellänge mindestens 114 Millmeter betragen durfte
und die Unlimited Klasse: Das war für Einräder mit Getriebe und Einräder mit Reifendurchmesser bis 36".
Ich würde mit meinem 26" MUNI in der Standard Klasse starten.

Mir versicherte "der Düsseldorfer", dass auch Ausländer teilnehmen könnten und mein 26" auch mit dicken Reifen noch in die Standard Klasse fällt.

Am 22. Oktober meldete sich "der Düsseldorfer" erneut:

Hallo zusammen,
10 Tage vor der nächsten "Preisrerhöhung" auf 48 EURO haben sich aktuell 17 Teilnehmer angemeldet. Darunter sind auch 2 Teilnehmer aus den Niederlanden. Der Einrad Marathon wird international.

Die Teilnehmer ( 3w / 14m) haben sich wie folgt angemeldet:
11 Teilnehmer fahren in der regulären Klasse
6 Teilnehmer fahren in der unlimited Klasse

Ab heute sind es noch 193 Tage bis zum 3. Mai.

Bis zum den nächsten Infos.

Der Düsseldorfer

Ich war seit dem "Ride The Blootz" nicht sehr fleissig gewesen.
Sollte ich mich da an den Marathon heranwagen?????
Phuu... das war eine schwierige Entscheidung.
"Na gut, es sind ja noch sechs Monate bis dahin" versuchte ich mir Mut zu machen
"Aber der Winter! Und wenn viel Schnee liegt?" meldete sich der innere Schweinehund.
"Du hast Null Kondition und zweiundvierzig Kilometer sind ja eine ganze Menge....."
"Aber was" dachte ich, "neununddreissig Euronen sind auch nicht die Welt. Ich riskiere es."
Am letzten Tag, den 31.10.2008 meldete ich mich ebenfalls an.
Gleichzeitug bestellte ich bei Roland einen größeren Reifen, kurze 114 Millimeter Kurbeln, Kunststoffpedale, Kurbelabzieher und so weiter.

Nun war trainieren angesagt. Ich montierte erst einmal die kurzen Kurbeln und die Kunststoffpedale.
Den neuen Reifen, einen Hookworm, ließ ich noch in der Schachtel.
Die kurzen Kurbeln waren super.
Das Einrad fuhr gleich viel schneller. Leider fiel ich auch viel schneller wieder runter.
Gleich beim ersten Versuch zu bremsen fuhr das Einrad unter mir weiter und ich landete unsanft auf der Erde.

Video

Einem intensiven Training standen nun der innere Schweinehund und sehr viel Schnee im Wege.
Im November schaffte ich gerade einmal vierzehn Kilometer und der Dezember sah überhapt traurig aus.
Bis Mai war zwar noch Zeit, diese hatte aber die Eigenschaft wie im Fluge zu vergehen.

Der Jänner und Februar waren ebenfalls frustrierend.
Ich fuhr zirka sechzig Kilometer auf Schnee und teilweise vereisten Wegen.
Es gab aber noch ein weiteres Problem:
Ich saß extrem schief auf dem Einrad.
Das schiefe, verdrehte Sitzen ist bei Einradanfängern leider sehr verbreitet.


Schön langsam wurde mir die Zeit knapp.
Nach einer relativ kurzen Strecke von neun Kilometern war ich immer noch total ausgelaugt.
Eigentlich wollte ich ende Februar bereits locker zwanzig Kilometer und mehr schaffen.

"Ich muss jetzt endlich das Problem mit dem schiefen Sitzen in den Griff bekommen, sonst kann ich den Marathon vergessen."
Ich wandte mich mit meinem Problem an das Forum. Da bekam ich aber keine wirklich brauchbaren Tipps.
In meiner Verzweiflung rief ich bei Roland im Einradladen an:
"Hallo" meldete sich Petra. "Ich habe ein riesiges Problem" begann ich "Ich sitze extrem schief nach links auf meinem 26" MUNI und auf dem alten 20" komischerweise nach rechts." "Vermutlich hat sich ein Teil verzogen" antwortete Petra "Dass du dann auf dem anderen Einrad in die entgegengesetzte Richtung schief sitzt, ist klar, weil dein Körper ja nun in die andere Richtung zu viel ausgleicht."
"schau dir mal die Sattelstütze an und drehe einen Teil nach dem anderen um hundertachzig Grad".
Das war ein sehr hilfreicher Tipp. Ich bedankte mich und machte mich sogleich ans ausprobieren.

Erster Test: Ganzes Einrad umdrehen und verkehrt auf den Sattel setzen
Nach ein paar Versuchen, gelingt es mir, ein paar Meter zu fahren. Tatsächlich ich sitze so stark nach rechts also zur anderen Seite, dass ich kaum fahren kann.

Das war der Beweis, dass tatsächlich mit dem Einrad was nicht stimmt. Es könnte ja an meinem eigenen Unvermögen liegen. Ich betrachtete mich immer noch als mäßig fortgeschrittenen Anfänger.

Nun drehte ich alle Teile um und nach einem Test wieder retour:
den Sattel, die Gabel, den Reifen und sogar die Kurbeln mit den Pedalen.
Das war's: die Pedale! Als ich die Kurbeln umtauschte, zog das Einrad nach der anderen Seite. Die Pedale waren zwar etwas mitgenommen und Eines hatte einen Sprung, aber dass sich das so stark auswirkt? Kopfschüttel...

Ich montierte also die alten Metallpedale und auch gleich den Hookworm Reifen.
Nun stand dem Training nichts mehr im Wege.

Nachdem ich nun halbwegs gerade auf dem Einrad saß, mehr oder weniger fleissig trainierte,
ging ich die nächste Frage an:
"Wie komme ich am Besten nach Düsseldorf?"
Gut, dass es das Internet gibt.
Die deutsche Bahn versprach mir eine elf Stündige Fahrt mit langen Umsteigeaufenthalten
Ich bin zwar ein begeisterter Bahnfahrer, aber auch da gibt es Grenzen. Und bei einem Preis jenseits der achzig Euro ohne Liegewagenzuschlag, war meine Grenze bei weitem überschritten.

"Nur fliegen ist schöner"
Dachte ich und suchte gleich nach einer günstigen Flugverbindung.
Neunundneunzig Euro bei der Austrian für den Direktflug von Salzburg nach Düsseldorf waren super.
"Vielleicht gibt es noch günstigere Angebote inclusive Hotel" hoffte ich, und schaute noch nach alternativen Angeboten. Da ich nichts Besseres fand, kehrte ich nach einer halben Stunde zur Austrian Seite zurück, um das neunundneunzig Euro Ticket zu buchen.
"S......." (zensiert) Das günstige Ticket war weg. Zähneknirschend buchte ich nun das hundertzweiunddreissig Euro teure Ticket. Und mit einer e-mail reservierte ich mir ein Zimmer im Rheingold Hotel, dass im Zentrum von Düsseldorf liegt.

Mit meinem Training kam ich nur sehr langsam voran:
Das lag einerseits am Wetter, wo der Schnee meine Trainingstrecke schwer zu fahren machte,
andererseits konnte ich beruflich bedingt, nur zu den Wochenenden trainieren.

Februar:31km
März:127km
April:212km

Meine, im durchschnitt sechzehn Kilometer langen, Runden führten mich zu Salzburgs schönsten Plätzen:
Salzach Traklsteg Schloss Klessheim
Schatten Salzachseen
Zusätzlich ging ich nun auch noch ein bis zweimal in der Woche sieben Kilometer Laufen.
Trotz aller Anstrengung, konnte ich mir nur sehr schwer vorstellen, die zweiundvierzig Kilometer tatsächlich zu schaffen.
Alle meine Bekannten schüttelten bewundernd den Kopf, wenn sie von meinem Vorhaben hörten. Das motivierte mich natürlich nicht aufzugeben.
"Je mehr Leute von meinem Vorhaben wissen, umso weniger kann ich kneifen." redete ich mir ein.
Tatsächlich war ich mehr als skeptisch. Zwanzig Kilometer, als knapp die Hälfte schaffte ich inzwischen mit Ach und Krach.
Zu Ostern, am vierzehnten April, fuhr ich meine bis dahin weiteste Strecke:
Dreissig Kilometer in 2:40 Stunden an der Donau bei Tulln entlang.
Dabei quälte ich mich die letzten fünf Kilometer mit letzter Kraft dahin.
"Tja, was soll's. Jetzt habe ich nur noch zwei Wochenenden zum Trainieren."
Gleichzeitig meldeten andere Teilnehmer im Forum immer neue persönliche Rekorde. Da ging es schon lange nicht mehr darum den Marathon überhaupt zu schaffen, sondern in welcher Zeit dieser absolviert wird.

"Wie wird das wohl werden?" fragte ich mich bange.



Informationspflichten lt. E-Commerce-Gesetz Valid XHTML 1.1! Valid CSS!
© Idee und Ausführung von Karl Obermayer
Die Fotos stammen von Karl Obermayer sowie von einigen der Teilnehmern.
Alle Fotos dürfen nur nach ausdrücklicher Genehmigung weiterverwendet werden.
Letzte Änderung: 9.3.2014
Platform: OTHER - Browser: MO5 Mozilla 5.0
DSVGO: Diese Seite verwendet KEINE Cookies und speichert KEINE Daten